Liebe Patienten,
mein Name ist Hans Otto Rühl. Ich bin Heilpraktiker für PT und staatl. gepr. Physiotherapeut, Manualtherapeut, Sportphysiotherapeut DOSB und habe am Ackermann College of Chiropractic Stockholm eine Ausbildung zum Chiropraktiker absolviert. Vor ca. 30 Jahren habe ich mich als Physiotherapeut und Sportphysiotherapeut des DOSB niedergelassen. Mit verschiedenen Zusatzausbildungen wie Manuelle Therapie, Trainingstherapie, Neurotechniken und energetischen Behandlungsmethoden arbeite ich erfolgreich in eigener Praxis.
Patienten kommen in die schulmedizinische Praxis mit dem Wunsch, dass Schmerzen mit bestimmen Symptome "wegemacht" werden. Im günstigeren Fall werden nicht nur die Symptome, sondern auch deren Ursachen beseitigt. In der ersten Betrachtung sind Schmerzen im Bewegungsapparat meistens eine Entzündung oder eine Abnutzung, zu deren Beseitigung sich dann Medikamente, Ruhigstellung durch Schienen oder als letzte "Lösung" eine Operation anbieten.
Bei genauer Betrachtung kann man allerdings weitere körperliche Krankheitszeichen erkennen und sich der Schmerzursache noch weiter nähern. Rückenschmerzen kann man mit Medikamenten behandeln, oder man kann feststellen, daß er eine Beinlängendifferenz hat. Wird diese Beinlängendifferenz ausgeglichen, kann man die körperlich-mechanische Ursache der Schmerzen beseitigen, und die Einnahme von Medikamenten wird womöglich überflüssig. Aus diesem Blickwinkel ist also auch die "abgenutzte Bandscheibe" lediglich ein Symptom und keine Ursache.
Die ganzheitliche Physiotherapie sucht nach gemeinsamen Wegen die Beschwerden nicht einfach wegzumachen, sondern die Bedeutung für diesen Patienten und seine Umwelt zu verstehen. Wir gehen davon aus, dass die körperlichen Beschwerden nicht nur biochemische und mechanische Ursachen haben, sondern auch der Grund in seiner Lebensführung und seiner Einstellung zu finden ist.
Beispiel
Betrachten wir einen Patienten, der über Schmerzen im Bereich des äußeren Ellenbogens klagt. Diese Schmerzen strahlen in den Unterarm aus und behindern ihn beim kräftigen Zugreifen mit der Hand. Die unterschiedlichen Begriffsbestimmungen, Sichtweisen und die möglichen Ansätze der Behandlung werden im folgenden deutlich:
So denken und behandeln wir symptom-orientiert:
Der Patient hat einen Tennisellenbogen, die Ursache ist eine Entzündung der Sehnenansätze der Streckmuskulatur des Handgelenkes und der Finger. Die Therapie ist eine spezielle Massage durch einen Krankengymnasten und/oder die Verordnung einer (Gips)Schiene und/oder Cortison-Injektionen durch einen Arzt.
So denken und behandeln wir ursächlich:
Das Symptom des Patienten ist eine Entzündung der Sehnenansätze der Streckmuskulatur des Handgelenkes und der Finger. Ursache ist eine Dauerspannung in der Beugemuskulatur des Handgelenkes und eine daraus resultierende Überanstrengung der Sehnen der gegen die Beugung arbeitenden Streckmuskeln, die fortwährend die Spannung der Beuger "abfangen" müssen.
Die Therapie besteht beispielsweise aus der Regulation der Muskelspannung nach dem Brügger Konzept Da sich zusätzlich oft ein Befund im Bereich der Halswirbelsäule oder Handwurzel erheben läßt, werden mit Dehnungen und Gelenkmobilisationen im Sinne der Manuellen Therapie auch diese Störungen behoben.
So denken und behandeln wir ganzheitlich:
Das Symptom des Patienten ist eine erhöhte Spannung der zum Greifen benötigten Beugemuskulatur der Hand. Die Ursache ist, daß der Patient nicht "loslassen" kann, "(an) etwas festhält". Zur besseren Unterscheidung von den körperlich-mechanischen Ursachen nennen wir dies den Grund der Erkrankung.
Eine Behandlung nach cranio-sacralem Konzept kann helfen, diese Zusammenhänge, die hier vereinfacht dargestellt werden- deutlich zu machen. Bei dieser Therapieform werden Traumata, Streß, Erkrankungen im Bindegewebe aufgespürt, und diese Störungen durch subtile und sanfte Techniken gelöst. Oft geht dabei der körperliche Lösungsprozeß mit einer Bewußtwerdung von körperlichen und seelischen Zusammenhängen der Störung einher.
Einen anderen Ansatz bieten Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mit der Hand (Tuina), durch Hitze (Moxa) oder mit einem Laser (Laser-Akupunktur) werden Akupunktur-Punkte gereizt, die den Körper in seinem Selbstheilungsprozeß unterstützen. Die Tatsache, daß die Schmerzpunkte beim Tennisarm in der chinesischen Medizin auf dem Dickdarm-Meridian liegen und dieser in der Organ-Sprache ebenfalls die Problematik des "Festhaltens/Loslassens" symbolisiert, ist bemerkenswert und veranlaßt eventuell dazu, mit Methoden der Viszeralen Manipulation VStörungen im Bereich des Dickdarmes zu untersuchen und zu behandeln.
Die Entscheidung für die Behandlungsmethode fällt unter Berücksichtigung der Stärke der Beschwerden und des Wunsches des Patienten. So kann es zunächst notwendig und sinnvoll sein, das Symptom zu lindern, um später Ursache und Grund der Störung zu behandeln. Andererseits verschwindet manchmal das Symptom nach Beseitigung der Ursache und Bewußtwerdung des Grundes wie von selbst.